Raumfahrt in Zeiten globaler Krisen: strategischer Schlüsselakteur oder geopolitisches Spannungsfeld?
Die Entwicklungen der letzten Jahre haben auch in der Raumfahrt Spuren hinterlassen. Sie ist nicht mehr allein ein technisches oder wissenschaftliches Thema, sondern längst ein gesellschaftlich akzeptierter Dienstleister und zunehmend ein geopolitischer Faktor. Die Nutzung ziviler Raumfahrtdienste in militärischen Konflikten, etwa durch kommerzielle Satellitenkommunikation oder Erdbeobachtung, hat die Debatte um Regulierung, Sicherheit und Souveränität neu entfacht, gerade vor dem Hintergrund einer Kohabitation mit den privatwirtschaftlichen Systemen. Die „NewSpace“-Bewegung hat zudem den Zugang zum Orbit demokratisiert, aber auch neue Risiken geschaffen: Cyberangriffe, orbitaler Wettbewerb und asymmetrische Bedrohungen sind heute Teil der Realität.
Europa steht vor der Herausforderung, seine Raumfahrtpolitik neu zu definieren. Die Integration von Raumfahrt als eigenständige Säule der Verteidigungspolitik – wie sie etwa die USA und China bereits vollziehen – wird aktuell diskutiert. Gleichzeitig müssen wissenschaftliche, kommerzielle und sicherheitspolitische Interessen im erdnahen Raum koordiniert werden, ohne sich gegenseitig zu behindern. Die unendlichen Weiten werden „endlicher“, enger und in der Nutzung auch riskanter.
Empfohlene Schwerpunkte für Beiträge im Fachbereich R2:
Aufbauend auf den DGLR-Fachausschüssen im Bereich R2:
Die dargestellten Themenfelder sind nicht abschließend. Sollten Sie eigene Vorschläge – einschließlich bestimmter/konkreter Schwerpunkt-Sitzungsthemen mit mehreren dazu passenden Vorträgen/Ansprechpartnern haben – wenden Sie sich gerne direkt an die genannten Ansprechpartner.
Wir freuen uns auf Ihre Beiträge und die gemeinsame Diskussion beim DLRK 2026 in Aachen, dem zentralen Forum für die Zukunft der Raumfahrtwissenschaft und -anwendung.
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